Nordglanz – „Völkischer Schwarzmetall“ aus Frankfurt
Für den 10.12. ist in Frankreich ein Konzert mit der Band Nordglanz aus Frankfurt angekündigt. Die Black-Metal-Band weißt massig NS-Bezüge auf und ist in der Naziszene beliebt und gut vernetzt.
Nordglanz wurde Ende der 1990er-Jahre von Norbert „Njord“ Noleppa als ein Ein-Mann-Projekt unter dem Namen Hyperborean gegründet. Noleppa, der unter anderem wegen Volksverhetzung, Landfriedensbruchs und schwerer Körperverletzung vorbestraft ist, lief in dem Zeitraum Anfang der 2000er bei diversen Naziaufmärschen auf, vor allem in Frankfurt.
Erst ab 2004, nachdem aus dem Ein-Mann-Projekt eine Band wurde, kam es zur Umbenennung in Nordglanz. Im gleichen Jahr brachte die Band die erste EP „Steht auf und kämpft!“ raus. In den 3 Jahren darauf veröffentlichte die Band die Alben „Heldenreich“, „Kampfhymnen Germaniens“ und „Völkischer Schwarzmetall“, bis 2014 folgten 4 weitere Veröffentlichung alle bei Last Resort Store. Neben Nordglanz veröffentlichte Last Resort Rechtsrock-Bands wie Sturmwehr oder Hauptkampflinie. Mittlerweile gibt es das Label nicht mehr. Am 11. Juni 2016 hat die Band das Album “Das sterbende Volk” veröffentlicht. Es ist das siebte Album in ihrer Bandgeschichte und ist beim Germania Versand erschienen.
Germania Versand ist das Label des Thüringer NPDler Patrick Weber. Weber ist Stellvertretender Landesvorsitzender der NPD Thüringen und Mitorganisator des „Thüringentag der nationalen Jugend“, bei welchem 2016 auch Nordglanz spielte und Weber selbst als Redner auftrat. Beim Germania Versand bot Weber unter anderem auch „Freiheit für Wolle“-T-Shirt zum Kauf an und bewarb es mit dem Slogan „Solidarität ist eine Waffe! Freiheit für Wolle!“. Gemeint ist dabei Ralf Wohlleben der im NSU-Verfahren in München angeklagt ist.
Parallel zu Nordglanz haben die Mitglieder der Band noch das Projekt Ahnenerbe, mit diesem Veröffentlichten sie 2005 die Split-LP „Hessengau“ mit der Rechtsrockband Blutschuld, auf dem Label „White Noise Records“, welches wiederum zwischenzeitlich hessischen Blood & Honour-Nachfolgestrukturen zuzurechnen war. Darüber hinaus spielt Norbert Noleppa mit Mitgliedern von Kraftschlag und Noie Werte in der Rechtsrockband Faust. Bisher wurden vier Alben veröffentlicht, außerdem spielte die Band bei Rechtsrock-Events z.B. „Rock für Deutschland“ oder im Vergangenen Jahr auf einem „Live H8“ Konzert gemeinsam mit Rechtsrockbands wie Sleipnir und Überzeugungstäter. Letzteres wurde als „Soli-Konzert“, für den Neonazistischen Live-TV-Streaming-Kanal FSN-TV, von dessen Macher Patrick Schröder organisiert. Schröder ist des weiteren Gründer und Geschäftsführer der neonazistischen Bekleidungsmarke „Ansgar Aryan“.
Ein weiterer Teil der Band ist Stefan Skibinski. Skibinski spielte von ca. 2000 bis 2006 bei der Rechtsrock Band “Noie Werte”, die dem Blood&Honour-Netzwerk zuzurechnen war. Die Band ist zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Rechtsrock-Bands zu zählen. Auf einer Version des Bekenner-Videos des NSU, sind auch Lieder von “Noie Werte” zu hören. Nachdem es Skibinski um 2004 von Berlin nach Frankfurt zog, war er in diesem Zeitraum bei den “Freien Nationalisten Rhein-Main” um Marcel Wöll aktiv.
Nordglanz ist demnach eine gut vernetzte RechtsRock-Band. Konzerte sind meist klandestin organisiert oder finden im Ausland statt. So auch im Dezember. Da ist für den 10.12. das Konzert „White Christmas“ angekündigt. Nicht zuletzt das Nutzen der 28 auf dem Flyer deutet auf eine Blood & Honour-Nähe hin. Neben Nordglanz werden die Rechtsrock Bands Brainwash (Hatecore aus Sachsen) und Pugilato (NSHC aus Spanien) und Cenabum Crew (Frankreich) auftreten. Das Konzert wird in Frankreich, vermutlich in der Nähe von Lyon stattfinden.
Bereits in der Vergangenheit wurden Ort in Frankreich gewählt, so fand 2012 das Hammerskin-Event Hammerfest in Toul statt, im April 2014 wurde ein Konzert in Oltingue anlässlich des 125 Geburtstag von Hitler aus Blood&Honour-Kreisen organisiert. Bei beiden Veranstaltungen stießen bei den örtlichen Behörden auf Desinteresse. Es bleibt abzuwarten ob es diesmal anders ist.
Bild: Flyer für das Konzert im Dezember // Norbert Noleppa